Onlinehandel 2024: Wachstum, Wandel und digitale Dynamik
Der Onlinehandel in Deutschland ist 2024 wieder auf einem erfreulichen Wachstumskurs: Mit einem Umsatzplus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht der E-Commerce ein neues Volumen von 88,8 Milliarden Euro netto. Damit liegt das Onlinewachstum deutlich über dem des stationären Handels (+2 %) – der Onlineanteil am Einzelhandel steigt leicht auf 13,4 %.
Alle Branchen im Plus – FMCG an der Spitze
Erstmals seit Jahren zeigt sich ein einheitliches Wachstum über alle Warengruppen hinweg. Besonders heraus sticht der Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) – also Lebensmittel, Kosmetik, Drogerie- und Tierbedarf. Mit einem Wachstum von +7,3 % übertrifft FMCG den Branchendurchschnitt deutlich. Auch CE/Elektro (+3,9 %) und Fashion & Accessoires (+3,3 %) zählen zu den Wachstumstreibern. Der Onlineanteil liegt hier bei beeindruckenden über 40 %.
Auch der Second-Hand-Markt boomt weiter: Mit 9,9 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 wächst dieser Bereich um 7,2 % – ein klares Signal für ein nachhaltiger werdendes Konsumverhalten. Besonders beliebt sind Second-Hand-Käufe in den Kategorien Mode, Bücher und Elektronik.
Marktplätze gewinnen weiter an Gewicht
Der Onlinehandel bleibt ein Marktplatzgeschäft: Plattformen wie Amazon, eBay, Zalando oder Otto dominieren. Rund 57 % des gesamten Onlineumsatzes entfällt inzwischen auf Marktplätze. Amazon ist dabei der Platzhirsch und erreicht allein einen Anteil von 63 %. Besonders Anbieter mit reiner Online-DNA wachsen überdurchschnittlich stark, während stationäre Händler versuchen, ihre Online-Anteile mit Strategien wie Click & Collect stabil zu halten.
Auslandsshopping: Temu & Co. polarisieren
Rund 10 % des deutschen Onlineumsatzes werden inzwischen bei ausländischen Anbietern generiert – allen voran Temu und Shein. Beide Anbieter sorgen für hohe Reichweiten, aber auch für Diskussionen: Zwar kaufen viele Menschen dort ein, doch rund 45 % der Befragten raten von Temu ab, vor allem wegen Bedenken hinsichtlich Produktqualität und Transparenz.
Online wird mobil und KI wird normal
Zwei Drittel der Onlineumsätze werden heute über Smartphones oder Tablets abgewickelt. Apps spielen dabei eine immer größere Rolle. Die Zahl der Onlineshopper wächst zwar nur noch langsam – +0,9 % – aber die Ausgaben pro Bestellung und pro Person steigen wieder an.
Parallel zieht Künstliche Intelligenz in die Handelswelt ein. Immer mehr Unternehmen setzen KI für Marketing, Logistik, Kundenanalysen und für die Erstellung von Produkttexten ein. Besonders dynamisch zeigen sich Anwendungen in der Absatzprognose und Sortimentsplanung.
Der E-Commerce behauptet sich
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und Konsumzurückhaltung bleibt der Onlinehandel eine stabile und wachsende Säule des deutschen Einzelhandels. Wir hatten dies bereits prognosiziert, aber sind auch sehr glücklich, dass sich das bestätigt hat. Für das Jahr 2025 sind wir ebenso positiv gestimmt.