Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat beim Bundeskartellamt eine Beschwerde gegen die chinesische Online-Plattform Temu wegen mutmaßlich kartellrechtswidrigen Verhaltens eingereicht. Laut HDE entzieht Temu den auf der Plattform tätigen Händlern die Kontrolle über ihre Preisgestaltung. So dürfen die Preise der Händler maximal 85 Prozent des Preises betragen, den sie für vergleichbare Produkte auf anderen Verkaufsplattformen verlangen. Zudem behält sich Temu das Recht vor, die endgültigen Verkaufspreise selbst festzulegen.
Darüber hinaus wirft der HDE Temu Verstöße gegen europäische und nationale Vorschriften vor, insbesondere gegen die Preisangabenverordnung und das Lauterkeitsrecht. Beispielsweise fehle bei Preisherabsetzungen häufig die verpflichtende Angabe des niedrigsten Preises der letzten 30 Tage, und es werde mit irreführenden Countdowns geworben. Zahlreiche Testkäufe hätten zudem gezeigt, dass viele der angebotenen Produkte nicht den Produktsicherheitsvorschriften entsprechen.
Der Bundesverband Onlinehandel (BVOH), als Fachverband Mitglied im HDE, unterstützt dieses Vorgehen ausdrücklich. Bereits vor einem Jahr hatte der BVOH auf die Problematik rund um Temu hingewiesen und fordert seither eine konsequente Durchsetzung der bestehenden Gesetze und Vorschriften, um fairen Wettbewerb sicherzustellen.
HDE-Präsident Alexander von Preen betont: „Wer hierzulande Waren anbietet und verkauft, muss sich auch an unsere Regeln und Gesetze halten. Die heimischen Handelsunternehmen investieren viel Geld in die Einhaltung von Umwelt- sowie Verbraucherschutzauflagen und finanzieren mit ihren Steuerzahlungen das Gemeinwesen. Dagegen verkaufen chinesische Plattformen wie Temu massenhaft Waren auf unserem Markt, ohne sich an die geltenden Vorschriften zu halten.“
Der HDE fordert eine konsequente Durchsetzung der bestehenden Gesetze, um fairen Wettbewerb und Verbraucherschutz zu gewährleisten.
